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1 ἄωτον
ἄωτον, τό, u. ἄωτος, ὁ; bei Hom. ist das Genus nicht zu erkennen, bei Pind. u. Theocr. masc., sp. D. neutr. S. Buttm. Lexil. II p. 15 ff. Es hängt wohl mit ἄημι zusammen u. bedeutet zunächst bei Hom. das Flockige, die Wolle; χερσὶν ἀώτου στρεφϑεὶς ἐχόμην Od. 9, 434, wo Odysseus seine Hände in die Wolle des großen Widders wickelt; κεκαλυμμένος οἰὸς ἀώτῳ 1, 443; ἐυστρεφεῖ οἰὸς ἀώτῳ Iliad. 13, 599. 716, die wohlgedrehten Flocken des Schafes, die Schleuder; Orph. Arg. 1344 Ap. Rh. 4, 176 χρυσεῖον ἄωτον das goldene Vließ; Opp. Cyn. 4, 154 οἰὸς ἄωτα, Schafpelze; λίνοιο λεπτὸν ἄωτον, die seine Flocke des Leins, Il. 9, 661. – Bei Pind. u. sp. D. heißt es, vielleicht weil die flockige Oberfläche wollener Zeuge ihre Neuheit u. Schönheit bewährt, das Schönste u. Beste in sehr verschiedenen Beziehungen, ὕμνων, μουσικῆς, γλώσσης, P. 10, 33 Ol. 1, 15 I. 1, 51; ἡρώων, die vorzüglichsten Heroen, N. 8, 9, wie Theocr. 13, 27; ἀρετᾶν, σοφίας, Pind. Ol. 5, 1 I. 5, 38; ἵππων Ol. 3, 4, ein Loblied auf die Rosse, u. öfter; vgl. Anacr. 59, 4. Bei Call. Apoll. 112 ist ἄκρον ἄωτον von reinem Quellwasser gesagt; dah. haben die Alten als Grundbedeutung »Blüthe« angenommen u. es ebenfalls von ἄω, = πνέω, abgeleitet, οὗ ἡδύ τι ἀποπνεῖ; ἀώτοις ῥόδων ἐσκίασαν ἔϑειραν Bacchyl. od. Simon. XIII, 28; vgl. Callim. frg. 115.
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2 σφενδόνη
σφενδόνη, ἡ, 1) die Schleuder, lat. funda, ein Zeug- od. Lederstreifen, in der Mitte breit, mit zwei schmalen Enden; Il. 13, 600 χεῖρα ξυνέδησεν ἐϋστρόφῳ οἰὸς ἀώτῳ, σφενδόνῃ, zum Verbinden der verwundeten Hand gebraucht; Aesch. Ag. 982; ἑκαβόλος, Eur. Phoen. 1149; so nennen Ar. Nub. 1109 die Wolken ihre Geschosse, Hagel u. Schnee; σφενδόναις ἁμιλλᾶσϑαι, Plat. Legg. VIII, 834 a; Thuc. 4, 32; Xen. u. A.; wegen der Aehnlichkeit – a) eine Binde, ein Verband um ein verwundetes Glied, Hippocr.; – b) eine vorn breite weibliche Kopfbinde, Poll. 5, 96; u. eine Binde der Frauen um die Schaamtheile, Hippocr., Galen.; – c) eine Art Reisecharte in Riemenform, wie die Peutingersche Tafel, Mannert. Geogr. I p. 201. – 2) das Schleudern, Wegwerfen; – u. der geschleuderte Körper. – 3) Wegen Aehnlichkeit mit der Vertiefung, in welcher der Schleuderstein liegt, auch am Ringe die Vcrtiesung, in welcher der Stein sitzt, der Ringkasten, pala annuli, τύποι σφενδόνης χρυσηλάτου Eur. Hipp. 862; auch die ganze Fassung des Ringes, s. Valck. zu der Stelle, Ruhnk. Tim. 244, Schäf. Long. 413; στρέψαι ἔξω τὴν σφενδόνην, Plat. Rep. II, 360 a.
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3 ἄωτον
ἄωτον, ἄωτος, das Flockige, die Wolle; ἐυστρεφεῖ οἰὸς ἀώτῳ, die wohlgedrehten Flocken des Schafes, die Schleuder; χρυσεῖον ἄωτον das goldene Vließ; οἰὸς ἄωτα, Schafpelze; vielleicht weil die flockige Oberfläche wollener Zeuge ihre Neuheit u. Schönheit bewährt, das Schönste u. Beste in sehr verschiedenen Beziehungen; ἡρώων, die vorzüglichsten Heroen; ἵππων, ein Loblied auf die Rosse; ἄκρον ἄωτον, von reinem Quellwasser; dah. als Grundbedeutung »Blüte«-------------------------------- -
4 ἄωτος
ἄωτον, ἄωτος, das Flockige, die Wolle; ἐυστρεφεῖ οἰὸς ἀώτῳ, die wohlgedrehten Flocken des Schafes, die Schleuder; χρυσεῖον ἄωτον das goldene Vließ; οἰὸς ἄωτα, Schafpelze; vielleicht weil die flockige Oberfläche wollener Zeuge ihre Neuheit u. Schönheit bewährt, das Schönste u. Beste in sehr verschiedenen Beziehungen; ἡρώων, die vorzüglichsten Heroen; ἵππων, ein Loblied auf die Rosse; ἄκρον ἄωτον, von reinem Quellwasser; dah. als Grundbedeutung »Blüte«-------------------------------- -
5 σφενδόνη
σφενδόνη, ἡ, (1) die Schleuder, lat. funda, ein Zeug- od. Lederstreifen, in der Mitte breit, mit zwei schmalen Enden; χεῖρα ξυνέδησεν ἐϋστρόφῳ οἰὸς ἀώτῳ, σφενδόνῃ, zum Verbinden der verwundeten Hand gebraucht; die Wolkengeschosse: Hagel u. Schnee; wegen der Ähnlichkeit, (a) eine Binde, ein Verband um ein verwundetes Glied; (b) eine vorn breite weibliche Kopfbinde; u. eine Binde der Frauen um die Schamteile; (c) eine Art Reisecharte in Riemenform, wie die Peutingersche; (2) das Schleudern, Wegwerfen; der geschleuderte Körper; (3) Wegen Ähnlichkeit mit der Vertiefung, in welcher der Schleuderstein liegt, auch am Ringe die Vertiefung, in welcher der Stein sitzt, der Ringkasten, pala annuli; auch die ganze Fassung des Ringes -
6 κῶλον
κῶλον, τό (verwandt mit κολοσσός, auch σκέλος?), – 1) das Glied des menschlichen oder thierischen Leibes, bes. Hände u. Füße; πρὸς κέντρα κῶλον ἐκτενεῖς, = λακτίζω, Aesch. Prom. 323; κνίσσῃ τε κῶλα συγκαλυπτά, Schenkel, 494; μεϑῆκεν αὑτοῦ κῶλα Ag. 1358, er ließ die Glieder sinken, vgl. Eum. 350; von Füßen, wie Soph. κῶλα κάμψον τοῦδ' ἐπ' ἀξέστου πέτρου, O. C. 19, u. von Philoktet, νοσῶν ἀνὴρ κῶλον παλαιᾷ κηρί Phil. 42; Eur. öfter, wie προβὰς κῶλον δεξιόν Phoen. 1412; auch κῶλον ἄγει ταχύπουν, Bacch. 168, u. δρομάδι κώλῳ ἐσύϑη, Hel. 1317; sp. D., wie Opp. Cyn. 3, 506, σκολιῆς ἄγρια κῶλα βάτου Zenodot. ep. (VII, 315); Plat. sagt δέρμα, τρίχας, ὄνυχάς τε ἐπ' ἄκροις τοῖς κώλοις ἔφυσαν, von Händen u. Füßen, Tim. 76 e; τὰ ἐμπρόσϑ ια κῶλα 91 e; vgl. Arist. part. an. 4, 10 incess. an. 13. – Beinknochen, Ath. IV, 182 e; vgl. Poll. 2, 193. – Auch ein Darm, Schol. Ar. Nubb. 552, Arist. part. an. 3, 14; Poll. 2, 209, jetzt richtig κόλον, w. m. s., wie κωλικός. – 2) übertr.; – a) Glied eines Satzes, einer Periode; Arist. rhet. 3, 9; Rhett. – b) Seite einer Figur, eines Körpers, auch Flügel eines Gebäudes, z. B. von den Pyramiden, Her. 2, 126. 4, 62; einer Mauer, 4, 108; πέριξ δένδρων ἄλσος περιφυτεύσο υσι πλὴν κώλου ἑνός Plat. Legg. XII, 947 e. – Auch in der Rennbahn, die eine Hälfte von der Schranke bis ans Ziel, oder zurück, δεῖ κάμψαι διαύλου ϑάτερον κῶλον πάλιν Aesch. Ag. 335. – Bei Antp. Sid. 105 (VII, 172) ist ῥινοῦ ἐΰστροφα κῶλα Umschreibung der Schleuder. – Auch die Ranken des Weins heißen κῶλα σταχύων, Schol. Theocr. 10, 46, κῶλα νάρϑηκος, die Glieder des Rohrs von einem Knoten zum andern, Phurnut.
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7 κῶλον
κῶλον, τό, (1) das Glied des menschlichen oder tierischen Leibes, bes. Hände u. Füße; κνίσσῃ τε κῶλα συγκαλυπτά, Schenkel; μεϑῆκεν αὑτοῦ κῶλα, er ließ die Glieder sinken; von Füßen; δέρμα, τρίχας, ὄνυχάς τε ἐπ' ἄκροις τοῖς κώλοις ἔφυσαν, von Händen u. Füßen. Beinknochen. Auch ein Darm. (2) übertr.; (a) Glied eines Satzes, einer Periode; (b) Seite einer Figur, eines Körpers, auch Flügel eines Gebäudes, z. B. von den Pyramiden; einer Mauer. Auch in der Rennbahn, die eine Hälfte von der Schranke bis ans Ziel; ῥινοῦ ἐΰστροφα κῶλα, Umschreibung der Schleuder. Auch die Ranken des Weins heißen κῶλα σταχύων; κῶλα νάρϑηκος, die Glieder des Rohrs von einem Knoten zum andern -
8 χερμαστήρ
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9 χερμαστήρ
См. также в других словарях:
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Schleuder, die — Die Schleuder, Schleudern, S. Schläuder u.s.f … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
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Schleuder — Katapult * * * Schleu|der 〈f. 21〉 1. 〈Antike〉 Wurfgerät für Steine od. Bleikugeln aus zwei durch ein taschenartiges Lederstück verbundenen Riemen od. Stricken, von denen einer nach dem Schwingen um den Kopf losgelassen wird (BandSchleuder) 2.… … Universal-Lexikon
Schleuder — Schleuder, eine Waffe, bei welcher der das Geschoß schleudernde Arm durch ein System von Stricken oder Schnüren (Bandschleuder, griech. sphendone, lat. funda, Fig. 1) oder aber durch einen Stab mit daran befestigtem Geschoßlager (Stabschleuder,… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
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